Ein kurzer Rückblick auf 100 Jahre AZ-Geschichte

Ein kurzer Rückblick auf 100 Jahre AZ

Mit diesem  kurzen Rückblick auf 100 Jahre AZ-Geschichte möchte ich in Kürze skizieren:

  1. Aus welchen Ideen sich die AZ ursprünglich entwickelt hat.
  2. Wie sich mit den Obleuten für die verschiedenen Vogelarte die Arbeitsgemeinschaften entwickelt haben und nach und nach Standards für das Schauwesen entwickelt wurden.
  3. Wie sich aus dem Bedürfnis nach Schauen regionale Interessensgemeinschaften gebildet haben und daraus letztendlich die Landesgruppen entstanden.
  4. Wie die Arbeitsgemeinschaften, das Schauwesen und die Bildung der Landesgruppen schließlich die Vereinsstruktur der AZ neu gestaltet haben.                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Ein kurzer Rückblick auf 100 Jahre AZ  (PDF-Dokument)

Einladung zur Vereinssitzung am Freitag, den 15. Oktober 2021 um 19:00 Uhr

Am Freitag, den 15. Oktober 2021, findet um 19:00 Uhr im „Gasthaus Kater Alex“ (Kaiser-Friedrich-Str. 29, 10585 Berlin-Charlottenburg) unser nächster Vereinsabend statt (Verkehrsverbindung: U-Bahnstation Bismarckstraße – Linien U2, U7, Bus 109).

Bitte beachtet auch weiterhin die besonderen Regelungen bzgl. Corona – informiert Euch hierzu bitte immer über den aktuellen Sachstand.

Auf der Sitzung im Oktober gibt es den Vortrag von Herrn Alexander Haake, dem Kollegen (cand.med.vet) von Angelika für einen bebilderten Bericht zum Thema „Vogelwelt Kanadas“. Er ist gebürtiger Kanadier und kennt die dortige Vogelwelt.

Wir sollten uns weiterhin über geplante Ausflüge unterhalten – auch wenn dieses Vereinsjahr schon sehr weit vorangeschritten ist. Aber das ist wichtig und entscheidet über unser weiteres Vereinsbestehen.

Unser Weihnachtsessen findet am 04.12.2021 ab 18:00 Uhr in unserem Vereinslokal statt. Auf dieser Sitzung werden wir abstimmen, ob wir wieder 3 Gerichte zur Auswahl stellen, oder à la carte essen werden.

Einladung zur 29. AZ-Landesschau am 02.10.2021 in Dolgelin

Einladung zur 29. AZ-Landesschau Berlin / Brandenbueg am 02.10.2021 – nur Bewertungsschau – in Dolgelin wieder gemeinsam mit der VZE Brandenburg.  Ausstellungslokal: Gemeindehaus Dolgelin, Alte Poststraße 12 in 15306 Lindendorf.
Richtlinien: Es gelten die AZ-Bundesschau / Landesschaurichtlinien.
Voranmeldung für alle Arbeitsgemeinschaften bis 28.09.2021 in doppelter Ausführung mit Freiumschlag und Kopie der Überweisung an den zuständigen Gremiumsdelegierten, auch per E-Mail.
Standgeld: 2,00 Euro pro Käfig plus 2,50 Euro Pflichtkatalog bitte auf das
Konto: ING DIBA; Heinz Töpfer, IBAN: DE 03 5001 0517 5574 3910 00 überweisen.
Die zuständigen Gremiumsdelegierten sind:                                                    AZ-DWV: Heinz Töpfer (32651), Schönhöher Weg 13. 03185 Tauer,                                  Telef. 035601 / 303 21 oder 24999 Mobil: 0177 2479820
AZ-AEZ: Dolling, Rüdiger (49066), Dornbuschweg 16 F, 16556 Borgsdorf,                         Mobil: 0174-6703261, E-Mail: ruedigerdolling@web.de
AZ- AFZ: Detlef Gustke (27066) Mozartstraße 46 in 12247 Berlin 0174 6120759
AZ-AGZ: Manicke, Mario (21148), Hauptstr. 9, 15306 Dolgelin, Telefon: 03346 / 342
Bei den geschützten Arten ist die CITES in Kopie zu hinterlegen. Sittiche und Papageien benötigen keine amtstierärzliche Bescheinigung.
Wanderpokale bitte graviert an den Gremiumsdelegierten eingeschicken oder zur Einlieferung mitbringen.
Eine Vogelbörse wird getrenn nach AZ-Richtlinien (Schaukäfige, Zahl der Tiere pro Käfig)durchgeführt. Anzahl der Börsenvögel bitte auf extra Liste mit anmelden. Börsenvögel nur für Aussteller
Einlieferung: Freitag, 01. 10. 2021 von 17 – 20 Uhr.
Bewertung: Samstag, 02. 10. 2021 ab 9 Uhr.
Siegerehrung: 02.10.21, ca. 15 Uhr, anschließend Tierausgabe

Der gesamte Landesgruppenvorstand und das Ausstellungsteam wünschen eine gute Anreise , viel Erfolg und Spaß bei der Veranstaltung!

                                 Heinz Töpfer (21651), Landesgruppensprecher

 

 

Landesschau als Eintagesschau am Samstag d. 2.10.2021 in Lindendorf

Wir werden am Samstag d. 2.10.2021 in Lindendorf unsere Landesschau als Eintagesschau ( reine Bewertungsschau ) gemeinsam mit den Zuchtfreunden der VZE durchführen.

Einlieferung am Freitag d. 1.10. und Bewertung am 2.10.2021 .Die Zuchtrichter sind bestellt und haben zugesagt.

Entsprechende organisatorische Fragen und Veröffentlichungen werden bei einem zeitnahen Treffen geklärt.
Nach Abstimmung mit Hartmut Grabowski werden die Einladungen per mail verschickt.(Termin etwa 29.-30. KW)
Bitte um Rückmeldung zur Teilnahme am Termin zwecks Festlegung.

Gut Zucht
Heinz Töpfer

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Zur Geschichte der AZ-Landesgruppe Berlin-Brandenburg:

Zur Vorgeschichte von AZ-Landesgruppen:

In Niedersachsen fanden seit 1958 und in Ostwestfalen-Lippe seit 1959 regelmäßig ,,Regional-Schauen“ statt. In Folge organisierten nun auch andere Gebiete solche Ausstellungen. Die AZ sah sich daher veranlasst, eine Regelung für AZ-Landesschauen zu verabschieden.
Anlässlich der AZ-Bundesschau am 19./20. Januar 1964 in Gelsenkirchen wurden daher Richtlinien für Landesschauen beschlossen, die in den AZN veröffentlicht wurden.

Im Jahre 1969 hatten sich fast überall in der alten Bundesrepublik AZ-Freunde in Landesgruppen zusammen geschlossen. Die AZ hatte diese Entwicklung erkannt und ermöglichte 1970 mit einer Satzungsänderung die offizielle Gründung von Landesgruppen.

Startpunkt der AZ-Landesgruppe BB war die AZ-Ortsgruppe Berlin

Die AZ-Ortsgruppe Berlin – das ist Stadtgeschichte im Kleinen – wurde am 17.01.1961 von AZ-Mitgliedern aus Ost- (3) und Westberlin (7) gegründet und durch den Mauerbau im August 1961 auf den Westteil der Stadt begrenzt. Die AZ-Ortsgruppe Berlin wurde zunächst der inoffiziellen Landesgruppe SHH (Schleswig-Holstein/Hamburg) und dann mit Bildung der neuen Landesgruppen 1970 der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen/Berlin zugeordnet. Zum 10jährigen Bestehen im Jahr 1971 durfte die AZ-Ortsgruppe Berlin die Landesschau Niedersachsen-Bremen-Berlin ausrichten. Die erfolgreiche Ausstellung fand in den Ausstellungshallen unter dem Funkturm statt.

Nach dem Fall der Mauer besuchten eine Reihe Vogelzüchter aus Ostberlin und Brandenburg unsere Vereinssitzungen, intensivierten sich unsere Kontakte – zum Teil sind daraus echte Züchterfreundschaften entstanden – und beschlossen wir, eine gemeinsame AZ-Landesgruppe Berlin-Brandenburg zu bilden.

Am 6. April 1991 gründeten wir dann unsere AZ-Landesgruppe Berlin/Brandenburg. Schon der erste Landesgruppenvorstand war leicht durchmischt. Wolfgang Busse aus Berlin war erster Landesgruppensprecher, sein Stellvertreter Lutz Perowicz kam aus Hohen Neuendorf und M. Merker, Ostberliner Papageienzüchter, war erster Gremiumdelegierter AZ-AGZ (Großsittiche, Papgeien). Weitere erste Gremiumsdelegierten waren Eva Wilk-Oser: AZ-AFZ (Kanarien), Frank Parakenings: AZ-AEV (einheimisch Vögel), Frank Götting: AZ-AEZ (Prachtfinken etc.) und Gabriel Oser: AZ-DWV (Wellensittiche). Gabriel Oser wurde 1993 zum Landesgruppensprecher gewählt, leitete seither die Landesgruppe und ist 2019 nach gut 25 Jahren ausgeschieden und von der Landesgruppe zum Ehrenlandesgruppenspecher gewählt worden. Heinz Töpfer war bisher sein Stellvertreter ist nun sein Nachfolger. In der Zwischenzeit ist der Landesgruppenvorstand gut durchmischt.

Der aktuelle AZ-Landesgruppenvorstand Berlin/Brandenburg wird vertreten durch den Landesgruppensprecher: HeinzTöpfer (32651) und sein Stellvertreter: Mario Manicke (21148) und die Gremiumsdelegierten sind AZ-DWV: Töpfer, Heinz (32651) und Stellvertreter: Keiling, Frank (13627), AZ-AEZ: Dolling, Rüdiger (49066) und sein Stellvertreter: Wolfgang Busse (17695), AZ-AF: Detlef Gustke (27065) und sein Stellvertreter: Holger Schröder (44410) und AZ-AGZ: Manicke, Mario (21148) und sein Stellvertreter: Holger Schröder (44410).

Als neue Ortsgruppen kamen Großräschen 1992, Eisenhüttenstadt 1993 und Lindendorf 2006 dazu. Die 1. AZ-Landesschau wurde 1992, dann auch 1993 und 1994 in den Charlottenburger Festsälen Berlin durchgeführt, ab 1995 wechselten die Ortsgruppen in der Durchführung: Eisenhüttenstadt, Großräschen, Berlin und dann seit 2009 auch Lindendorf .

Auf Initiative unser Brandenburger Vogelfreunde besprachen wir 2009 mit dem VZE-Landesvorstand die Durchführung einer gemeinsamen Landesschau / Landesmeisterschaft und führten wir seit 2010 mit der VZE-Landesgruppe Berlin-Brandenburg gemeinsame Vogelschauen und gemeinsame Vorträge bei parallel organisierten Jahrestagungen durch – und dies in freundschaftlicher partnerschaftlicher Zusammenarbeit. Die AZ/VZE – Landesschauen Berlin/Brandenburg wurden seither abwechselnd von VZE- oder AZ-Ortsgruppen durchgeführt: 2010 in Fürstenwalde, 2011 in Berlin-Dahlem, 2012 in Eisenhüttenstadt, 2013 in Tettau, 2014 in Dolgelin und 2015 wieder in Tettau, 2015 sogar gemeinsam mit der VZE-Bundesschau und zuletzt wieder 2018 in Tettau.

Dr. Gabriel Oser

Neuer AZ-Landesgruppenvorstand Berlin/Brandenburg

Neuer AZ-Landesgruppenvorstand:

Landesgruppensprecher Heinz Töpfer                 32651
Stellvertreter Mario Manicke                                     21148
Ehrenlandesgruppensprecher Dr. Gabriel Oser     5552

AZ-DWV
AZ-DWV-Gremiumsdelegierter Heinz Töpfer    32651
AZ-DWV Stellvertreter Frank Keiling                     13627

AZ-AEZ
AZ-AEZ-Gremiumsdelegierter Rüdiger Dolling 49066
AZ-AEZ Stellvertreter Wolfgang Busse                  17695

AZ-AFZ
AZ-AFZ-Gremiumsdelegierte Detlef Gustke      27065
AZ-AFZ Stellvertreter Holger Schröder                  44410

AZ-AGZ
AZ-AGZ Gremiumsdelegierter Mario Manicke   21148
AZ-AGZ Stellvertreter Holger Schröder                 44410

Die jährliche Vogelschauen des Club Ornis Berlin e.V. im „Neuen Glashaus“ des Botanischen Garten Berlin/Dahlem von 1996 bis 2017 sind nun Geschichte!

Wir danken den Freunden und Gästen unserer jährlichen Vogel-ausstellung im Botanischen Garten Berlin/Dahlem für ihren regelmäßigen Besuch. Wir danken vor allem auch dem Botanischen Garten Berlin/Dahlem für das besondere Ausstellungsambiente, das uns noch mehr Spaß machte, unsere Vögel dem Publikum zu präsentieren.

Daß eine solche Schau vorzubereiten, aufzubauen und durchzuführen für einen kleinen Verein ein besonderer Kraftakt darstellte, braucht nicht besonders betont zu werden. Es hat uns aber auch viel Freude bereitet.

Wir sind leider auch alle älter geworden und konnten keine jungen Leute für unser Vogelliebhaberei begeistern, die unser Engagement weiter getragen hätten. Wir haben deshalb beschlossen, in Zukunft keine eigene Vogelschau mehr durchzuführen.

Das fliegende Schwarzköpfchen © von Eckard Litzow in Bearbeitung vom Botanischen Garten für das Banner 2017

Der Blauohrhonigfresser. Ein seltener Pflegling in unseren Volieren. Ein Zuchtbericht von Peter Heppe

 

Meine besondere Liebe zu den Blauohrhonigfressern wurde durch einen Besuch bei einem Vogelhändler, den ich im Sommer des Jahres 2000 besuchte, um ein Paar Häherlinge und Finken zu kaufen, geweckt.  Bei einem Rundgang durch seine Anlagen fiel mir ein Vogel auf, den ich bis dahin noch nicht gesehen hatte und auch nicht kannte. Interessiert fragte ich nach den Namen und erhielt darauf vom  Händler die schlichte Antwort: „Blauohrhoniganzeiger „.

Da mein Vater und mein Sohn mich bei diesem Besuch begleiteten und ebenso begeistert von diesen Vogel waren, überzeugten sie mich nach etwa 2 Wochen diesen sehr schönen Vogel zu erwerben. Da es sich um ein Einzeltier handelte, versuchte ich schnell ein Partnertier zu finden. Dies erwies sich doch schwieriger als ich annahm. Ich gab Inserate auf, suchte im Internet, in allen möglichen Vogelzeitschriften um Informationen und ein Zweittier zu bekommen. Die Resultate waren jedoch sehr ernüchternd. In einem Buch fand ich dann endlich ein Foto, jedoch war der Vogel unter einem anderen Namen beschrieben:

Blauohrhonigfresser, lat. Entomyzon cyanotis. Die leider sehr kurze Abhandlung über. diesen Vogel stellte mich nicht zufrieden und ich suchte mit großem Elan weiter, kaufte Bücher, auch in englischer Sprache, um alle möglichen Informationen zu erhalten.

Auf der Suche nach einem Zweitvogel sagte mir jeder Vogelhändler, es wäre aussichtslos noch einen solchen Vogel zu bekommen. Blauohrhonigfresser seien zu selten im Handel, es gäbe fast keine Nachzuchten und der Import sei durch das australische Exportverbot ohnehin unmöglich. Wahrlich schlecht Aussichten, kann man meinen.

Doch fand ich  durch Zufall einen Zoo, der 2003 Nachzuchten hatte. Der dortige Kurator versprach mir nach langen Telefonaten einen Jungvogel mit einem kleinen Schönheitsfehler, geb. am 23.05.2003.  Kurze Zeit später, im Herbst 2003, fuhr ich überglücklich eine Strecke über 600 km um dies en Vogel zu erwerben.

Die Fahrt überstand das Tier sehr gut. Als ich  beide Vögel zusammen setzte, vertrugen sie sich sofort, es gab keine Streitereien, am Abend saßen sie dicht an dicht auf  der Stange. Eine DNA-Analyse enttäuschte nach etwa 4 Wochen meine Erwartungen von einem Paar, beide Vögel erwiesen sich als Hähne.

Die Suche nach weiteren Vögeln ging nun weiter. Im Jahr 2004 hatte dieser Zoo noch 2 Jungvögel, geb. am 28.07.2003. Da auch diese beiden Vögel einen kleinen Schönheitsfehler hatten, konnte ich auch sie im Frühjahr 2005 käuflich erwerben. Der sofortige DNA-Test ergab ein männliches und ein weibliches Tier.

Nun wurde das weibliche Tier zu den ersten, alten Herren gesetzt. In einer anderen Voliere setzte ich die beiden Jungvögel zusammen. Mit der Zusammenführung und der gemeinsamen Haltung gab es keine Probleme. Nach Informationen von verschiedenen Zoos sollte man den Vögeln ein Schlafnest anbieten. Ich verwendete bei den Jungvögeln einen alten Bügelkorb mit ca. 50 cm Durchmesser, welcher mit trockenem Heu und Schilf gefüllt war und in eine geschützte Ecke gehangen wurde. Bei dem Paar verwendete ich einen halboffenen Kasten mit einer Grundfläche von 28 cm x 28 cm und einer Höhe von 50 cm. Dieser war ebenfalls mit Heu und trockenem Schilf gefüllt.

 

Allgemein
Der Blauohrhonigfresser gehört zu den Sperlingsvögeln. Der Name verweist auf seine Charakteristik, den großen, leuchtend blauen, unbefiederten Fleck an den Augen. Der Rücken, die Flügel und der Schwanz sind olivgrün, die Brust und der Bauch weiß mit schwarzer Kehle und Latz. Die schwarze Kappe wird von einem weißen Ring umschlossen. Der  Schnabel ist lang und spitz, die Zunge lang und zwei gespalten aber nicht pinselförmig ausgefranst. Die Beine sind hornfarben  und haben lange sehr spitze Krallen.

Die Gesamtgröße beträgt etwa 30 cm. Die Eier sind beige farbig mit rostfarbenen Flecken und etwa 32 mm mal 22 mm groß. Gelegt werden meist zwei, selten drei Eier, bei zwei Bruten im Jahr. In der Heimat sind drei bis vier Bruten keine Seltenheit. Der Blauohrhonigfresser siedelt ursprünglich vor allem im Norden, Osten und teilweise im Süden Australiens und  Neuguineas.  Er bewohnt die Ränder von Regen-, Eukalyptus- und Mangrovenwäldern,  sowie auch Parks in den Städten. Der Vogel lebt in kleinen Gruppen oder Paaren. Der Ruf der Vögel ist ein lautes durchdringendes Pfeifen, doch auch leisere und melodische Töne können von den Tieren angeschlagen werden.

 

Ernährung
Die Blauohrhonigfresser ernähren sich in der Heimat von Nektar, Pollen und weichen Früchten. Insekten, die sie bei der Aufnahme von Nektar und Pollen“ aufspüren, werden ebenfalls nicht verschmäht. Meine Vögel bekommen täglich Beoperlen, Unipatee Tropic, ein Insektenfutter, verschiedenes weiches und saftiges Obst, Magerquark oder Frischkäse, etwa 5 – 8 Mehlwürmer oder Drohnenmaden (frisch/gefroren) pro Tier. Im Sommer in der Freivoliere werden Wiesenplankton und Ameisenpuppen frisch gefüttert. Wichtig ist eine Mischung aus Traubenzucker, Nektron und Lori von Orlux und Wasser welche einen dünnen Brei ergibt. Pro Vogel werden jeden 2. Tag etwa 25 ml gereicht.

 

Zucht
Die Zucht der Blauohrhonigfresser gestaltet sich im Allgemeinen sehr schwierig und aufwändig. Trotz frühzeitiger Einfuhr, in der Schweiz 1882 und in Deutschland 1883, ist die Erstzucht in privater Hand in der Schweiz erst 1998 durch Herrn Battler gelungen. In Deutschland sind in verschiedenen Zoos und Tierparks Blauohrhonigfresser gezüchtet
worden, aber  soweit bekannt keine in privater Hand. Meine Vögel beziehen im Herbst Volieren im Keller, welche beheizt werden können. Das Licht ist etwa entsprechend dem Tageslicht (Neonlampen mit Tageslichtcharakter) angepasst und die Beleuchtung zeitlich verlängert.  Andere Volieren sind mit verschiedenen Finken und „Krummschäbeln“  besetzt. Die richtige Temperatur (etwa 22°C), Luftfeuchtigkeit (etwa 80 bis 85 %), Ernährung und Beleuchtung sind das Wichtigste für eine optimale Haltung und für einen guten Zuchterfolg.

Durch Zufall bemerkte ich wie die Henne Mitte Januar 2007 zusätzlich Schilf in den halboffenen Kasten schleppte und ein napfförmiges Nest mit einem Durchmesser von ca. 15 cm baute. Bei einer Kontrolle eine Woche später lag ein Ei im Nest. Zwei weitere Eier wurden an den nachfolgenden zwei Tagen gelegt. Die Henne brütete 17 Tage bis zum
Schlupf der Küken. Da das Paar sehr ängstlich und aufgeregt war, konnte ich ein Füttern der Jungen nicht beobachten. Der Hahn jedoch fütterte die Henne am ersten Tag regelmäßig. Um nicht unnötig zu stören wurde der Raum nur noch zur Fütterung betreten. Dabei wurde zusätzlich täglich eine kurze Nestkontrolle durchgeführt. Leider warfen die Elterntiere am 3. und am 4. Tag je ein Küken in der Nacht aus dem Nest. Am 5. Tag fand ich auch das letzte Küken im Nest tot auf. Die toten Küken waren ungewöhnlicher Weise wohl genährt. Über die Ursachen des Todes lässt sich nur spekulieren. Nach 3 Wochen versuchte das Paar es noch einmal. Es wurden nur 2 Eier gelegt. Jede Störung wurde vermieden. Über eine kleine, schnell von mir installierte Überwachungskamera konnte ich das Treiben in der Voliere beobachten. Gefüttert und gehudert wurde vorbildlich, aber nach 4 Tagen lagen die Küken tot auf den Boden der Voliere.

Ich stand vor einem für mich unlösbaren Rätsel und hoffte auf die nächste Brutsaison. In der Zwischenzeit dachte ich über die möglichen Fehler bei der Zusammensetzung des Futters nach und holte von verschiedenen Zoos und deren Kuratoren wertvolle Informationen zur Haltung und Zucht ein.

Im Sommer 2007  bis Anfang Oktober  waren die Vögel wieder in der Gartenvoliere. Mitte November 2007 bemerkte ich, dass die Blauohrhonigfresserhenne wieder trockenes Gras schleppte. Am 20.11.2007 waren 2 Eier gelegt worden, welche sofort bebrütet wurden. Um jede Störung zu vermeiden wurde der Deckel vom halboffenen Kasten entfernt und eine Überwachungskamera über das Nest installiert. So konnte ich in einem Nebenraum am Monitor das Treiben im Nest beobachten.

Den Schlupf des ersten Jungen am 6.12.2007 konnte ich durch die Arbeit nicht in natura verfolgen, aber ein Videoband lief mit. So konnte ich später genau auf dem Video beobachten wie die Henne ganz vorsichtig das Ei ringsherum frei knabberte, dann beide Hälften vom Küken zog und das Junge so geboren wurde. Diese Art des Schlüpfens kannte ich bis dahin von keinem anderen Vogel. Am 8.12.2007 war auch das zweite Junge geboren, auch hier  knabberte die Henne das Ei auf.

Verschiedenste Futtermischungen, Obst, kleine Mehlkäfer, Drohnenmaden und spezielle Enzyme brachten schließlich den lang ersehnten Erfolg. Ich hatte bemerkt, dass die Alttiere bei der Fütterung einen Mehlwurm im Schnabel hielten, diesen jedoch nicht übergaben, sondern nur vorverdaute Flüssigkeit am Mehlwurm vorbei in den Schnabel der Jungtiere hineintropfen ließen. Der Mehlwurm diente offensichtlich als optischer Reizauslöser zum Öffnen der kleinen Schnäbel und wurde nach der Versorgung der Jungtiere von den Eltern gefressen.

Die Jungen waren an den ersten Tagen fast nackt, nur wenige Dunen waren zu sehen. Sie wurden gut gefüttert und entwickelten sich dementsprechend vorbildlich. Ab dem 5. Tag konnte man das Öffnen der Augen und in den Folgetagen die Bildung des Gefieders  beobachten. Kurz darauf, zehn Tage nah dem Schlupf wurden kleine Mehlwürmer und Teile von zertrennten Drohnenmaden von den Alttieren gefüttert. Nach 18 Nestlingstagen verließ der erste Junge am 24.12. das Nest. Er versuchte durch erste Flugversuche aber verstärkt durch Springen und Klettern immer in der Nähe der Eltern zu sein.

Am 26.12. verstarb plötzlich der 2. Jungvogel im Nest obwohl er regelmäßig gefüttert wurde. Er war etwas mager, wahrscheinlich reichte die Futtermenge nicht mehr aus, denn der Ausgeflogene bettelte mit sehr lauten Rufen ständig nach Futter, so dass der zweite Nestling womöglich vernachlässigt wurde.
  

Ende März 2008 begann das Paar mit einem erneuten Brutversuch, bei dem wieder 2 Küken schlüpften. Das Füttern und Pflegen der Jungvögel meisterten das Paar wieder mit Bravour. Nach dem Ausfliegen des ersten Jungvogels der Folgebrut wurde der zweite Jungvogel von Hand zugefüttert. Er bekam in regelmäßigen Abständen 2 bis 5 kleine Drohnenmaden. Dazu wurde er kurz aus dem Nest genommen. Nach dem Wiedereinsetzen des Nestlings kontrollierte die Henne sofort, ob der Kleine Kot abgesetzt hatte und beseitigte diesen im Falle dessen. Danach versuchte sie ihn nochmals zu füttern und er schnappte auch dann noch kräftig zu. Vier Tage später saß er dann neben seinem Geschwister auf der Stange.

Nach 4 Monaten beginnt die so genannte Jugendmauser. Der allererste Jungvogel ist inzwischen genau so groß wie seine Eltern, selbstständig und steht ihnen in Nichts nach. Mitte Mai 2009 wurden alle Blauohrhonigfresser bei warmem Wetter in die Gartenvolieren mit Schutzhäusern umgesetzt.

Wegfall der Psittakose-Verordnung

Am 21. September 2012 hat der Bundesrat erwartungsgemäß per Verordnung die Psittakose-Verordnung aufgehoben. Diese Verordnung hat Rechtsgültigkeit seit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 16. Oktober 2012.

Eine Kennzeichnung nach der Psittakose-Verordnung ist für alle Psittaciden  nicht mehr vorgeschrieben. Eine freiwillige Kennzeichnung sowie eine freiwillige Buchführung ist jedoch sinnvoll und empfehlenswert
Seit dem 17. 10. 2012  müssen nur noch die Psittaciden (geschützte Arten) gekennzeichnet werden, die in der Anlage 6 der Bundesartenschutz-Verordnung aufgeführt sind.

Was bedeutet der Wegfall der Psittakose-Verordnung für den Vogelhalter?
Ein Interview der Zeitschrift „Gefiederte Welt“ mit Prof. Dr. Hans-Joachim Bätza im BMELV  (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) im Vorfeld der Veränderung ist mit diesem Link nachzulesen.